Das unkonventionelle Trommel-Work-out für Körper und Seele

Dieses intensive Training für den gesamten Körper wird in der Gruppe zu flotten Dance-Hits und Trommel-Rhythmen absolviert. Dabei trommeln die Teilnehmer zu motivierender Musik auf Gymnastikbällen und bewegen sich anhand verschiedener Choreografien, die vom Trainer vorgegeben werden.

Lachen, Tanzen und Trommeln fördern so die Gesundheit umfassend. Forscher der Chichester University in Großbritannien bewiesen erstmals die Wirksamkeit des Trommeltrainings: Hierzu verkabelten sie den Schlagzeuger der US-amerikanischen Band Blondie mit dem Ziel, seine körperliche Anstrengung während eines Konzertes zu messen. Tatsächlich verbrauchte dieser während des 90-minütigen Auftritts ebenso viel Energie wie ein Fußballprofi in dieser Zeit auf dem Platz. Die körperliche Anstrengung ließ bei beiden die Sauerstoffaufnahme und die Herzfrequenz in die Höhe schnellen. Durchschnittlich lag der Puls des Schlagzeugers zwischen 140 und 160 Schlägen pro Minute. In der Spitze erreichte er bis zu 190 Schläge. Während des schweißtreibenden Trommelns verbrauchte er stündlich etwa 400 bis 600 Kalorien.
Im Rahmen des Wissenschaftsprojekts „The Drum Beat“ beschäftigen sich Sportwissenschaftler der Universität Chemnitz zurzeit damit, inwieweit das Trommel-Work-out als Sport- oder Soziotherapie genutzt werden kann. Sie erheben Daten zur Untersuchung von Effekten auf die Alltagsbewältigung, den Gesundheitszustand und die Fitness der Trainingsteilnehmer. Aus dieser Studie ist bisher einerseits ein dauerhaftes Sportprogramm hervorgegangen, andererseits integrieren Schulen die Fitnessübungen erstmals in den klassischen Schulsport.

Die Idee für dieses Work-out hatte die amerikanische Sportwissenschaftlerin Carie Ekins. Durch eine Hüftoperation konnte sie keinen regulären Sport ausüben, wollte aber in Bewegung bleiben. Sitzend entdeckte sie zunächst Möglichkeiten zum Training der Oberkörpermuskulatur durch rhythmisches Trommeln. Als sie wieder gehen konnte, ergänzte sie Elemente aus Aerobic, Tanzschritte und Drum-Choreografien und entwickelte so das Ganzkörper-Work-out.